Glaubt denn
das kriegsvergötternde Gezücht,
Ihr wärt zu
seiner Blutlust schon entartet,
Dass durch den
Lügendunst ihr nicht gewartet,
Wer da so laut
vom schönen Kriege spricht?
Wer will den
nächsten Krieg? Ihr wollt ihn nicht!
Ihr wollt ihn
nicht! Wem, trägt er etwas ein?
Nicht euch,
nicht euren Männern, Söhnen, Vätern.
Nur denen, die
beschwörend euch beschrein,
Nur den Schmarotzern
wird er fruchtbar sein
Und ihren
ausgehaltenen Volksverrätern.
Schaut sie
euch an! Das ist dieselbe Pest.
Sie glauben,
ihre Schande sei vergessen,
Wie sie dem
Volk das Herzblut ausgepresst
Und ohne Scham
bis auf den trocknen Rest
Das letzte
Brot vom Waisentisch gefressen.
Dein Vater,
Mädchen, Mutter, deine Söhne,
Dein Gatte,
Frau, sie kehrten nicht zurück.
Und wieder
hört ihr diese Zaubertöne
Wollt ihr nun
haben, dass der Krieg, der schöne,
Vernichte euer
nachgewachsenes Glück?
Ruft das
Verbrechen auf, eh‘ es begonnen!
Die Straße
schallt von Trommeln. Wartet nicht,
Bis sich die
Männer sammeln in Kolonnen
Und folgen
wieder stumpf verrufner Pflicht.
Schreit ihnen
euren Abscheu ins Gesicht.
Seht ihr denn
nicht, was man mit ihnen macht?
Schon stelzen
sie herum in Waffenpracht,
Um sich vor
euch als Helden aufzuspielen.
Anstatt sie zu
bewundern, lasst sie fühlen,
Dass ihr sie
nur verachtet und verlacht.
Sie sind schon
wieder blind. Reißt sie zurück,
Dass sie, was
euch gehört, ihr Blut und Leben
Nicht noch
einmal für die Verblender geben,
Die schamlos
aus zertretenem Menschenglück
Mit blut‘gen
Händen goldne Schätze heben.
Schon morgen
kann der Höllentanz beginnen,
Der ganze
Völker in den Abgrund reißt.
Es ist die
letzte Frist, sich zu besinnen.
Jetzt gilt’s,
nur einen Krieg noch zu gewinnen;
Das ist der
Krieg, der Krieg dem Kriege heißt.
(Paris 1935)
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